Kalkmergel „Letten“

Kalkmergelböden entstanden im Tertiär vor ca. 25 Millionen Jahren. Ausgangsmaterial dieses Bodens sind Meeresablagerungen. Es sind sehr kalkreiche Sedimente mit unverfestigtem Ton aber auch sandigen Einschaltungen. Die unterschiedlich großen Kalksteinbruchstücke sind im gesamten Bodenprofil zu finden. Ein großer Anteil des Tones sind quellfähige Tonminerale, die große Wassermengen speichern können. Bei längeren Trockenzeiten kommt es daher auch zu Schrumpfungen und es entstehen Trockenrisse im Bodengefüge, die bis zu 2 cm Breite erreichen können.
Eine ständige Bodenverbesserung mit organischer Masse (Humus) ist daher sehr von Vorteil und lässt auch die notwendige Bodenbearbeitung, die für den Luft-und Wasserhaushalt verantwortlich ist, besser durchführen.
Diese Bodenart, vom Ton bestimmt, wird bei uns Winzern auch „Letten“ genannt, wovon auch die Bezeichnung der Einzellage abgeleitet wurde.
Wichtig in dieser Weinbergslage ist die zeitlich richtig durchgeführte Bodenbearbeitung, damit die Durchlüftung stimmt und Staunässe und Verdichtungen vermieden werden. Zu frühe Bearbeitung (Boden ist noch zu feucht) führt zur Klumpenbildung und macht nachfolgende Arbeiten z. B. Laubschnitt fast unmöglich. Bei zu trockenem Boden wird die Bearbeitung an sich fast unmöglich, da er dann wie verbacken ist.
Ältere Weinberge, wie unsere Grauburgunder- und Tramineranlangen, die eine gute Durchwurzelung haben, bringen ausdrucksstarke Weine mit großer Mineralität, feiner Säurestruktur und Nachhaltigkeit hervor. Besonders der Riesling zeigt dabei eine breite Palette von interessanten Fruchtaromen die schon leicht ins Tropische gehen können.

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