Lehm
Lehm ist eine Mischung aus Sand, Schluff und Ton, teilweise auch mit kleinen Anteilen von Löss, Kalk und Kies.Er entsteht durch Verwitterung von Gesteinen oder durch Ablagerung verschiedenster Gesteinsbestandteile.Lehm ist sehr weit verbreitet. Neben seinen positiven Eigenschaften für den Weinbau, zählt Lehm auch zu den ältesten Baustoffen der Welt.
Der hohen Anteile verwitterter Minerale, die zudem von einer guten Speicherfähigkeit für Nährstoffe und Wasser begleitet sind, entstehen aus Lehm sehr fruchtbare Weinbergsböden. Eine intensive Bodenbearbeitung erhöht zusätzlich den Luftanteil im Boden und regt damit die Aktivität der Bodenorganismen an, sodass in diesem Bodengefüge sich nahezu jede Rebsorte anbauen lässt.
Für uns ist dies der optimale Boden für Müller-Thurgau und einige Rotweine, wie Portugieser und St. Laurent. Aber auch die Burgunder fühlen sich hier sehr wohl. Die Weine zeichnen sich durch eine optimale Ausprägung der Sortenfrucht und eine weiche, bekömmliche Säure aus. Der Boden unterstützt massgeblich die Fülle der Weine, sorgt für Dichte und Körper, besonders bei den Rotweinen.Die Tiefgründigkeit des Bodens mit guter Nährstoffversorgung sorgt für hohe Extraktgehalte und macht die Weine langlebiger.
Löss
Löss ist eine kalkreiche Ablagerung des Windes, die aus durch Frost und Temperaturwechsel verwitterten Gesteinen, entstanden ist.Die feinen Staubkörner wurden während der Kaltperioden, der bisher 15 Eiszeiten, oft über hunderte Kilometer angeweht. Besonders in windgeschützten Lagen am Haardtrand wurde Löss oft mehrere Meter stark abgelagert. Der Boden ist wegen seiner lockeren Beschaffenheit gut durchlüftet und kann leicht und tief durchwurzelt werden. Er kann große Wassermengen speichern.
Lössböden stellen den Reben ein breites Nährstoffspektrum zur Verfügung. Der warme, kalkreiche Boden führt die Reben zu einem frühen Vegetationsbeginn und früher Reife. Rotweine und besonders die Burgundersorten, fühlen sich auf diesem Boden sehr wohl. Ein Boden, der ganz besonders auf die „Nase“ der Weine Einfluss nimmt. Das was wir als „Burgundernäschen“ ansprechen, wird massgeblich vom Löss mit beeinflusst. Die Weine sind sehr nachhaltig und extraktreich und bieten ein volles Mundgefühl mit angenehm reifem Säurespektrum. Rotweine bestechen durch ihre kräftige Farbe und ihre stoffige Art.
Noch in der jüngsten Eiszeit vor über 12000 Jahren war unsere Landschaft eine Kältesteppe. Der scharfe Ostwind blies aus dem Rheingraben durch Gletscher vermahlenes Gesteinsmehl bis an die Gebirgsmauer der Haardt. Die Schichten des Flugstaubes, mit Quarz, -Kalk- und Tonmineralien, wuchsen teilweise bis zu mehreren Meter starken Lössauflagen an. In den warmen Zwischeneiszeiten kam es zur Verwitterung und Entkalkung und der Bildung von Tonmineralien – aus Löss wurde Lösslehm.
Lösslehm
Lösslehm hat eine braungelbe Farbe, eine kleine Korngröße und damit verbunden für die Rebe einen leicht zugänglichen Mineralienreichtum.Der fruchtbare Boden ist sehr tiefgründig, hat eine gute Durchlüftung, gute Eigenschaften als Wasserspeicher und ist leicht zu bearbeiten.
Lösslehmböden haben auch ohne Grundwasseranschluß einen recht ausgeglichenen Wasserhaushalt, das ist für die Reben besonders vorteilhaft bei anhaltender Sommertrockenheit.
Unsere Rebsorten auf Lösslehm haben optimale Standortbedingungen. Die Weine sind vielseitig mit vollem Mundgefühl. Die Fruchtsäuren sind in dem Mineralienreichtum der Weine oft perfekt eingebunden.
Die körperreichen Weine wie Weißburgunder und Chardonnay eignen sich vielfach als optimale Speisenbegleiter.
„Lösssand“
Wenn der Sandanteil den Lössanteil übertrifft, spricht man von „Lösssand“. Lösssande entstanden aus den sich abwechselnden Staubablagerungen während der Eiszeiten im Quartär, dem letzten Erdzeitalter 2,6 Millionen Jahre bis heute. Das Bodenprofil wechselt stark. Nach Phasen mit vorwiegender Lössablagerung folgen oft solche mit Flugsandanwehungen. Dazwischen gibt es Streifen mit feiner heller Tönung, das heißt verstärkte Kalkanreicherungen. Die Bodeneigenschaften sind durch die Lössbeimengungen sehr positiv für die Weinberge. Die Wasserspeicherung ist wesentlich höher als bei Sandböden. Durch den Sandanteil ist eine gute Durchlüftung und schnelle Erwärmung gegeben.
Die guten Nährstoffanteile mit höherem Kalkgehalt erlauben sowohl Rot- wie Weißweinanbau, besonders auch mit Bukett- und Burgundersorten. Die Weine erreichen hier eine starke Ausprägung ihrer Sortenaromen. Unsere Scheurebe fühlt sich hier sehr wohl und bringt Jahr für Jahr exzellente Weinqualitäten mit immer wieder faszinierenden Fruchtaromen. Der Kalkgehalt unterstützt die Mineralität und den Extraktgehalten. Diese optimale Versorgung führt zu sehr harmonischen Weinen mit feiner Fruchtsäure.